In diesem Artikel werde ich meine subjektiven Ansichten wiedergeben. Nicht alle NPCs teilen meine Ansichten. Ich möchte damit lediglich zeigen, worauf es mir ankommt, wenn ich eine NPC-Bewerbung beurteile.
1. Was ist ein NPC?
2. Was macht ein NPC/RPC?
3. Was sind die Möglichkeiten eines NPCs?
4. Was brauche ich, um NPC zu werden?
Was ist ein NPC?
NPC heißt eigentlich “non-player character”. Das ist etwas irreführend, hat sich aber nun mal Begriff in STNE etabliert. Man unterscheidet dabei zwischen vier Arten von NPCs: System-NPCs, Script-NPCs, NPC-Großmächte und RPCs.
System-NPCs sind langweilig, die interessieren uns nicht. Die sind nur der Spielmechanik wegen da. Zu diesen Langweilern zählen beispielsweise “System”, “Niemand” und “Gast”.
Script-NPCs sind die Script-gesteuerten NPCs, beispielsweise die “Vadwaur” mit ihren Sonden, die “Vidiianer” mit ihren crew-stibitzenden Schiffen, die den Duraniummarkt sabotieren und immer dann in der Flugroute auftauchen, wenn man es gerade nicht braucht. Natürlich sind die Schuld, dass man gerade sein Schiff verloren hat. Nicht etwa die Unachtsamkeit in der Nutzung der Schiffsnavigation oder etwa das faule Nutzen von dämlichen Scripts. Ebenfalls zu den Script-NPCs zählen das “Syndikat” mit seinen Korvetten, die ab und zu Items in ihren Wracks droppen lassen, aber auch Proximos “Artificia” oder die eventbasierten Suliban sowie die Video-Sonde der Föderation laufen automatisiert durchs Scripts.
Aber kommen wir zu dem, worum es hier eigentlich geht: Die NPC-Großmächte und RPCs. NPC-Großmächte basieren auf den Großmächten aus dem Star Trek-Universum, wie irgendwie der Großteil des Spiels es eben auch tut. Zu diesen Großmächten zählen die Föderation, die Ferengi, die Romulaner, die Cardassianer, die Borg, die Klingonen, aber auch die STNE-eigene Großmacht, die Rhulaner. Im eigentlichen zählt auch das Dominion als NPC-Großmacht, aber dieser Account wird maßgeblich durch den bzw. die NPC-Überwacher genutzt und daher nicht bespielt. Auf diese genannten NPC-Großmächte können sich erfahrene STNE-Spieler bewerben, um sie zu spielen.
RPCs sind etwas für erprobte NPCs und bieten die Möglichkeit, zusätzliche NPC-Großmächte zu spielen, die aber nicht alle Privilegien der regulären NPCs genießen. RPCs können beispielsweise vollständig zerstört werden, während NPCs nicht darauf ausgelegt sind, vollständig zu verschwinden.
Was macht ein NPC/RPC?
Die Hauptaufgabe eines NPCs ist es, STNE in Form von adäquatem Rollenspiel, entsprechend ihrer Rolle, etwas Leben und Dynamik einzuhauchen. Die Auslegung und Umsetzung ist von NPC zu NPC unterschiedlich, auch im aktuellen NPC-Team, denn wir sind sehr verschiedene Menschen in verschiedenen Altersklassen auf verschiedenen Servern mit verschiedenen Atmosphären. Ich möchte mich in diesem “Guide” auf meine subjektiven Eindrücke und Erwartungen limitieren.
Das Augenmerk eines NPCs sollte auf dem Rollenspiel liegen, und zwar im schriftlichen Rollenspiel. STNE hat so viele Möglichkeiten, schriftliches Rollenspiel zu betreiben, dass diese dafür genutzt werden sollten. NPCs haben dabei eine Vorbildfunktion, sollen Spieler dazu animieren, am Rollenspiel teilzunehmen und sich darin zu üben, den Spaß daran zu entwickeln und zu haben. Kurz gesagt, ein NPC erzählt und spielt mit dir eine Geschichte. Eine interaktive Geschichte.
Der NPC verhält sich im Spiel so, wie es sein Rollenspiel verlangt. Die Föderation, bestehend aus vielen kleinen und großen Kulturen, die auf Basis von Diplomatie miteinander funktionieren, spielt sozusagen die intergalaktische Polizei, aber auch hat sie die Rolle von Forschern. Die Klingonen suchen nach Wegen, Ehre zu erlangen. Die Romulaner sind intrigierte Wesen, die ihre Motive verschleiern, aber zur rechten Zeit meist am rechten Ort sind. Die Cardassianer sind arrogant und suchen immer nach Möglichkeiten, ihr Reich zu erweitern, aber sie sind nicht dumm. Die Borg suchen die Perfektion durch die Assimilation potenziell interessanter Technologien und Spezies, ignorieren aber alles harmlose. Die Ferengi sind ehrgeizige Händler und chauvinistische Betrüger, und sie lieben Schneckensaft. Und dann gibt es da noch die Rhulaner, die je nach Server anders dargestellt werden. Ich, als Rhulaner von Server 4, habe sie als eine eigene Mischrasse etabliert, darüber hinaus sind sie aber in Fraktionen eingeteilt und sehr unterschiedlich. Im Grunde genommen sind Rhulaner aber diejenigen, die dem kriminellen Untergrund am nächsten kommen. Schaut euch dafür das Profil der Rhulaner auf eurem jeweiligen Server an. Wichtig: NPCs wie Borg und Rhulaner sind keine Verhandlungssache. Wenn die besetzt sind, könnt ihr nicht blind durch die Gegend fliegen und euch dann beschweren, dass ihr in einen Alarmstufe-Rot-Kubus, eine geladene EMP-Mine oder eine Raubflotte rhulanischer Piraten geflogen seid – selbst wenn das im Territorium eurer Allianz passiert ist. Augen auf beim Fliegen. Wenn das ein feindlicher Siedler ist, ist euer Schiff ebenso gefährdet. Und wenn der Siedler stärker ist als ihr, kommt ihr mit einer Beschwerde auch nicht weiter.
Ein NPC versucht, sich zwar so authentisch wie möglich zu verhalten, aber wenn ein Ferengi-NPC durchgehend die Spielerschaft verarscht und Klingonen mit ihren mächtigen Schiffen einfach alles zerstören, oder die Borg einfach alles assimilieren, dann hat die Spielerschaft natürlich nichts davon. Es ist also wichtig, Authentizität und Interaktion mit der Spielerschaft auszubalancieren. Auf der anderen Seite hat es die Spielerschaft mit mächtigen Völkern zu tun – und ebenso wie man eins auf die Nase bekommt, wenn man sich mit einem stärkeren Spieler oder einer Allianz anlegt, muss man auch im Kampf mit NPCs damit rechnen, dass man nicht verlustfrei davonkommt. Dennoch: halten sich beide Seiten an Abmachungen, die man für ein Rollenspielchen getroffen hat, kann ein Kampf, auf dem beide Seiten Verluste einstecken, durchaus Stoff für tolle Geschichten bieten. Und im Idealfall wird diese Geschichte nicht nur durch den NPC erzählt, sondern auch durch die beteiligten Spieler.
Was sind die Möglichkeiten eines NPCs?
Ein NPC hat stärkere Schiffsklassen im Vergleich zum normalen Spieler, und er kann weit mehr Slots belegen, sowohl in Schiffen und Stationen als auch in Portalen, Planeten und Asteroiden. Und Farbnamen, yay! Aber Vorsicht: Je mehr man hat, desto mehr muss man managen. Meine goldene Accountverwaltungsregel: So viel wie nötig; so wenig wie möglich. Als NPC braucht man eigentlich nicht mehr Kolonien als ein Siedler. Ich persönlich habe neun Planeten, und die funktionieren auch nur symbolisch, um die Standorte meiner Fraktionen darzustellen. Was Raumschiffe angeht: Spieler, die viele Träger mit unzähligen Jägern haben, wissen, wie sich das auf die Ladezeiten des Browsers beim Öffnen der Schiffsliste auswirkt. Es ist ätzend, und überhaupt, man braucht keine Unmengen an Schiffen. Selbst im Kriegsfall mit Spielern muss ein guter NPC versuchen, auf Augenhöhe zu reagieren. Aber das ist nicht einfach, denn Spieler haben diplomatische Kontakte und Allianzen. Eine Balance zu finden ist wichtig, aber schwierig. Deswegen empfehle ich, im Rahmen von Kampf-RPs immer ein paar Regeln festzulegen. Am Ende kann man immer noch teeren und federn.
Unser “NPC-Item” macht uns die Verwaltung von Flotten einfacher, das ist kein Geheimnis. Das NPC-Item ist standardmäßig auf allen NPC-Raumschiffen installiert, kann manuell deaktiviert werden. RPCs haben generell keine NPC-Items. Unter anderem verändert das NPC-Item geringfügig einige kampfspezifische Werte unserer Schiffe und sorgt dafür, dass wir weit weniger Versorgungen unternehmen müssen. Das heißt, wir können uns mehr Zeit für das tatsächliche Rollenspiel nehmen.
Die Vorteile eines NPC-Accounts sind, dass man sich voll und ganz dem Rollenspiel widmen kann, und das auch im großen Stil. Ich persönlich finde es entspannt, mit guten RP-Spielern kleinere RPs zu betreiben. Es muss nicht immer ein Kampf sein, nicht immer ein Handel. Manchmal kann es ganz einfache Belletristik sein, der kulturelle Austausch verschiedener Völker oder vielleicht sogar eine Romanze zwischen Rollenspielcharakteren. Wenn man solche Dinge authentisch beschreiben kann, kann man sehr schöne Geschichten zusammen mit anderen Spielern erschaffen. Aber man kann auch große Events machen, um möglichst viele Spieler daran teilnehmen zu lassen. Spielerische Events, wie beispielsweise mein Jagdfieber-Wettbewerb (siehe in der Spalte “S4 – Events”) oder aber die Borg-Kriege auf Server 4. Man darf sich dabei aber nicht übernehmen. NPCs sind auch nur Menschen, und ein Einzelperson kann nicht alle Faktoren bedenken. Und je größer ein Event, desto mehr kann da schief laufen. Konzeption ist gefragt, und auch die Mitarbeit der Spieler, und: ein dickes Fell, denn viele Spieler werden schnell laut im Chat, wenn etwas nicht zu ihrer Zufriedenheit abläuft. Wenn es aber gut läuft und Spieler Spaß hatten, ist das super.
Wozu sich der NPC-Account super eignet, ist das Umsetzen von verschiedenen Fraktionen innerhalb des NPC-Accounts. Die Föderation besteht ja nicht nur aus Menschen, sondern auch aus den Vulkaniern, den Andorianern und den Tellariten, um nur mal die Gründungsvölker zu nennen. Ähnliche Strukturen lassen sich auch in anderen NPC-Großmachtsaccounts etablieren. Die Ferengi können verschiedene Konzerne, den großen Nagus und die FCA haben, die Romulaner gleichzeitig auch die Remaner (oder dargestellt durch einen zusätzlichen RPC, wie Gessas es auf S3 gemacht hat). Mit den nahezu unendlichen Farbnamen und erhöhten Limitgrenzen kann man das optisch auch mit Farben und Tags im Schiffsnamen schön darstellen.
Was brauche ich, um NPC zu werden?
Hier muss ich noch einmal klarstellen, dass das meine Bewertungspunkte sind, nach denen ich beurteile, ob ein Bewerber für einen NPC-Posten überhaupt in Frage kommt. Andere NPCs haben sicherlich abweichende Prioritäten und Bewertungspunkte.
Zunächst einmal müssen ein paar grundlegende Dinge stimmen. Ich erwarte von einem Bewerber, dass er genügend Zeit als Spieler verbracht hat, um überhaupt die Spielmechanik von STNE verinnerlicht zu haben. Das ist mindestens ein Jahr Spielzeit. Der Bewerber muss auch ein Gefühl für die Server-Atmosphäre haben. Diese ist von Server zu Server sehr unterschiedlich, finde ich. S4 ist ein sehr ruhiger Server und ich lege großen Wert darauf, dass die Kommunikation zwischen allen, also sowohl zwischen Spielern als auch zwischen STNE-Mitarbeitern, angenehm bleibt. Der Bewerber muss eine Vorstellung haben, wie viel Spielfeld tatsächlich zur freien Verfügung der Spielerschaft steht – es gibt auf jedem Server festgefahrene Grenzen, die auch ein NPC kennen muss. (Ob er sie anerkennt, ist wieder eine andere Sache. Dazu später mehr.) Der Bewerber muss zudem Rollenspielerfahrung haben, und zwar welche, die man auch sehen kann. Im Idealfall hat ein Bewerber schon in seiner Siedlerzeit ein paar SKNs und vor allem SSKNs verfasst. Diese dienen uns dann als Referenzmaterial, um zu sehen, wie geübt der Spieler im Rollenspiel ist. Ein Spieler, der in einem Jahr nur ein-zwei Texte verfasst hat, hat meiner Ansicht nach nichts in einem NPC-Account zu suchen. Folglich muss ein Bewerber also sowohl gute Deutschkenntnisse in Schrift verfügen, als auch sich mit HTML-Formatierungen auskennen. Denn eine Wall-of-Text zu lesen, die im schlimmsten Fall noch frei von Punkt und Komma ist und zahlreiche Rechtschreibefehler enthält, macht weder mir als NPC noch einem Spieler Spaß zu lesen. Man schreibt keine Texte, um sie geschrieben zu haben. Man schreibt sie, damit andere sie lesen und in sie eintauchen können.
Ich erwarte, dass man diese Deutschkenntnisse und das Formatierungswissen auch in der NPC-Bewerbung sehen kann. Das überzeugt mich, dass ihr in diesem Stil auch Rollenspieltexte verfassen könnt.
Der NPC-Bewerber muss umgänglich sein. Jemand, der mehrfach gegen die STNE-Regeln oder die Chatiquette verstoßen hat, ist nicht willkommen. Es sei denn, er hat wirklich sehr deutlich gezeigt, dass er sich gebessert hat. Ich möchte, dass der Bewerber kommunikativ ist. Man sollte seine Präsenz im Chat oder in den Rollenspielkanälen wahrnehmen können. Man muss nicht stundenlang täglich im Chat sein, aber es verunsichert Spieler, wenn ein NPC tagelang keine Lebenszeichen von sich gibt. Davon hat die Spielerschaft wenig. Sicher, ein NPC kann auch mal eine inaktive Phase haben, im Urlaub sein oder einfach mal STNE etwas schleifen lassen. Aber bei längerfristigen Ausfällen ist das mitzuteilen, damit beispielsweise, wenn sich ein anderer Spieler für diesen Posten interessiert, dieser auch die Möglichkeit haben kann, sich zu beweisen. Einmal NPC geworden zu sein heißt nicht, dass man dauerhaft einen Posten besetzen kann. Kommunikation ist nun mal alles.
Ein NPC-Bewerber muss Absprachen einhalten können. Das wird sich vor allem in der Probezeit zeigen. Du kannst nicht von 0 auf 100 durchstarten, sondern musst dich auch erst vor den anderen NPCs beweisen. Ein “Probi” wird nach und nach mehr Freiheiten bekommen, aber das muss er sich verdienen. Das heißt, ohne die Freigabe vom Mentor, geht gar nichts. Egal, wie gut man ist.
Ein NPC-Bewerber muss dokumentieren können. Die Spielleitung will im Notfall wissen, wie was gelaufen ist, und warum man beispielsweise Items an Spieler herausgegeben hat. Wir wollen konkrete Konzepte sehen, wenn größere RPs geplant werden, und möchten auch innerhalb des NPC-Team sehen, was der andere so macht. Man kann von seinen Kollegen immer etwas lernen. Das gilt sowohl für alte als auch für neue NPCs, denn Neulinge bringen oft frischen Wind mit in die Bude.
Ein NPC hat verdammt viele Möglichkeiten und kann sehr schnell sehr viel Schaden anrichten. Wir müssen dem Bewerber vertrauen können. Er muss Interna intern lassen. NPC-Schiffswerte und andere, von Spielern eigentlich nicht einsehbaren Dinge gehen die Spielerschaft nun mal sicher nicht ohne Grund nichts an.
Außerdem muss sich unser Bewerber reflektieren können. Er muss Kritik von allen Seiten annehmen und auswerten können, und um Gottes Willen, Bullshit von Troll-Spielern abwehren können, und zwar adäquat. Als NPC bist du zwar in einer Vorbildfunktion, aber auch ein Mensch und du musst dir bestimmte Dinge einfach nicht bieten lassen. Aber selbst dabei gilt es, sich an die Regeln zu halten. Es wird immer einen Spieler im Chat geben, der ohne Ahnung die Kritik anderer Spieler an NPCs nachplappert oder absichtlich verdreht, im Forum in einem Flamethread über dich herzieht oder sogar andere STNE-bezogene Medien nutzt, um dich zu ärgern. Damit muss man umgehen können und sich, je nach Plattform, an die zuständigen Leute wenden, wenn es zu viel wird. Kritik, okay, Trolling, meh, aber Mobbing, nope.
Der NPC muss in Problemfällen Lösungen suchen, gerne auch in Zusammenarbeit mit konstruktiven Spielern. Er darf nicht sofort das Handtuch werfen. Das kann man später auch noch machen.
Und der NPC muss immer eine gute Balance suchen, bei allem was er tut. Auch ein Borg oder Rhulaner muss neben den Gefahren, die er darstellt, etwas Positives für die Spielerschaft haben. Etwas, für das es sich lohnt. Man will die Spieler nicht einfach nur ärgern. Die Spielerschaft soll Spaß haben. NPC zu sein, soll sich für beide Seiten lohnen. Als NPC wirst du keinen Spaß haben, wenn es einseitig wird. Du hast keinen Spaß daran, einen Spieler gnadenlos abzuschießen, und du hast keinen Spaß daran, wenn die Spieler dich einfach so abschießen. Glaub mir. Beide Seiten müssen auf Augenhöhe agieren (wobei dem NPC nicht unbedingt nur ein Spieler, sondern mehrere bis zu einer ganzen Allianz oder Meta gegenüberstehen), dann haben auch beide Seiten davon profitiert.
In der NPC-Bewerbung möchte ich sehen, dass der Bewerber sich mit Star Trek und dem Kanon seiner bevorzugten Rasse auskennt. Der Bewerber kann im Rahmen seines Spielens natürlich auch authentisch vom Kanon abweichen. Ich persönlich fände es zu langweilig, die Klingonen mit ihrer Ehre und dem ganzen Kram zu spielen. Die Föderation besteht aus vielen Rassen, warum sollten die Klingonen, die in ihrer Vergangenheit so viele Kriege und Eroberungen verzeichnet haben, nicht auch ein paar verbündete Rassen mit im Account haben? Beispielsweise die Lyraner aus den Starfleet Command-Teilen, oder wie es Cryptik mit Star Trek Online gelöst hat: Gorn, Orioner, Ferasaner und co. Dasselbe gilt auch für die anderen Großmächte. Und das kann sich auch in Rollenspielcharakteren widerspiegeln. Warum nicht einen lässigen Ferengi mit Hawaiihemd und Sonnenbrille? Okay, das Beispiel klingt etwas sehr lächerlich, aber nicht jeder Ferengi muss ein gieriger schleimiger Betrüger sein.
In der NPC-Bewerbung möchte ich konkrete Pläne und Ideen sehen, und Begründungen, warum man sie als NPC besser umsetzen kann als ein normaler Spieler es kann. Als NPC musst du Planen, und du musst in der Lage sein, größere Events so zu beschreiben, dass die Spieler klar verstehen, wie was ablaufen wird. Das kann sehr viel theoretische Schreibarbeit bedeuten, aber hey, man muss nicht jeden Monat irgendwas machen. Eine gewisse Transparenz ist wichtig, denn viele Spieler misstrauen den NPCs aus ihren jeweiligen Gründen, die meist aus schlechten Erfahrungen mit den dahintersteckenden Spielern beruhen. Oder weil sie es einfach immer nachplappern, wenn sich ein Schreihals im Chat aufregt. Die NPC-Bewerbung muss nicht fünfzig voll geplante Konzepte enthalten, aber wir wollen schon sehen, was du dir so vorgestellt hast und wie weit deine Ideen auch durchdacht sind.
Der NPC-Bewerber muss uns keine detailierten Informationen über sein Real Life geben. Ein kurzer Abriss reicht uns. Innerhalb des NPC-Team nennt sich keiner beim RL-Namen, von daher ist der auch egal. Das grobe Alter wäre wichtig, denn wir möchten wissen, ob du reif genug bist. Jugendliche sind in der Regel keine geeigneten Bewerber für einen Account mit solchen Möglichkeiten und Konsequenzen. Du solltest also schon 18 bis 21 Jahre auf dem Buckel haben und dich auch zumindest wie ein junger Erwachsener verhalten können. Wir wollen im Grunde auch nicht wissen, wo du beruflich tätig bist, aber Studenten und Beamte haben, wie ich mal mit meiner bösen Zunge behaupte, oft so viel Zeit für STNE wie Arbeitssuchende oder wie in meinem Fall nur Halbtagsarbeitende. Für STNE solltest du täglich eine Stunde mindestens Zeit haben, durchschnittlich. Du musst nicht jeden Tag da sein, aber regelmäßig und dann auch präsent sein.
Gessas zitiert sich selbst gern, wenn er sagt, es sei einfacher, Admin zu werden, als NPC zu werden. Wir haben sehr hohe Ansprüche, vor allem für Server 4 in Sachen Rollenspiel. Uns ist es lieber, einen NPC-Posten unbesetzt zu lassen, anstatt dort einen schlechten NPC zu haben. Aber die Erwartungen, die ich stelle, sind erfüllbar. Und ich erwarte von einem Bewerber nicht mehr als von mir selbst.
Ein letzter, sehr wichtiger Faktor ist, dass ein NPC möglichst neutral sein sollte. Jeder STNEler hat seine Lieblinge und Feinde, viele davon durch externe Kommunikation, aber man muss fair bleiben. Man kann nicht einfach Ressourcen verschenken oder einen Spieler ohne wirklich gute Begründung bombardieren. Außerdem muss man eine gute Balance zwischen dem Kampfunfähigschießen und dem Zerstören von Schiffen in bestimmten Situationen finden. Wenn ein Spieler Credits-Objekte (oder andere wertkritische Sachen wie eine voll mit Items ausgestattete, alte Iowa mit coolem Edna-Reskin) hat, ist das kein Schutz vor Interventionen. Auf gar keinen Fall. Alles, was in STNE angreifbar ist, kann angegriffen und zerstört werden. Der NPC muss aber auch bedenken, dass das den Spieler sehr ärgern kann. Es gibt hier kein richtig und kein falsch. Dafür muss man ein Gefühl entwickeln, es kommt auf die Situation an. Im Schlimmstfall muss man gut argumentieren können und schauen, wie man solche Situationen beim nächsten Mal löst.
Ich hoffe, ich konnte euch in diesem Text einen guten Eindruck darüber verschaffen, was von einem NPC erwartet wird. Es ist kein einfacher Job, und er ist nun mal auch nur auf freiwilliger Basis. Wir bekommen kein Geld für unsere Spielerbelustigung. Dennoch ist es eine tolle Sache, NPC zu sein und mit Spielern zusammen Geschichte zu schreiben. Ich bereue es auf jeden Fall nicht, und ich bin seit mittlerweile vier Jahren im NPC-Team. Und ich hoffe, unser Team wächst noch weiter, vor allem auf meinem schönen Server 4.
Gruß, Edna
Rhulaner S4, STNE-Graphikerin, Chatmoderation S4
Achja, als NPC kann man die Spielleitung ständig wegen Items nerven. Oder auch einfach so. Wenn das kein Grund ist, NPC zu werden, neben “Ich will auch mal fette Pötte fliegen” und “Will einfach unbedingt NPC werden!”, dann weiß ich auch nicht.